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Die Macht der Himmelskinder

Ein etwas anderer Krimi; SetoxJoey
von

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Die Himmelskinder sind zum Kampf bereit

Mitsuki schloss die Augen, sein Herz schlug ihm bis zum Hals, das sollte also sein Ende sein? Aus irgendeinem Grund keimte Hoffnung in ihm auf, Hoffung und Vertrauen. Er hörte wie die Schwerter gezogen wurden, hörte wie sie die Luft durchschnitten und erwartete den Schmerz und das Ende. Doch stattdessen vernahm er jetzt, wie Stahl auf Stahl traf und öffnete seine Augen.

Der Blauäugige hielt mit seiner Klinge die des Zauberers auf. In dessen Gesicht zeichnete sich Verwunderung ab, die jedoch schnell in Zorn umschlug. „Das wirst du bereuen.“, zischte Bakura Kaiba an, doch der schüttelte den Kopf. „Nicht ich werde bereuen... du wirst es bereuen mich unterschätzt zu haben.“ Kraftvoll wehrte Seto die Klinge ab, schlug sie Bakura aus der Hand, das Katana flog durch die Luft und kam am Rand der Schlucht zu liegen.
 

Bakura wandte sich um und rannte zu seinem Schwert, die Zeit nutzte Seto und trennte zügig die Fesseln seines Bruders durch. Seto fing Mokuba auf, da diesem die Beine versagten. „Joey.“, rief Seto seinen Freund, der kam auch schnell angerannt und nahm Seto den jungen Mann ab. Der Blauäugige zog seinen Mantel aus und hing ihn um die Schultern seines Bruders. „Bring Beide in Sicherheit.“, befahl Seto Joey knapp und drehte sich gleich darauf zu Bakura um, der inzwischen sein Schwert erreicht hatte.
 

Mit raumgreifenden Schritten ging Seto auf den Zauberer zu, der ihm wütend entgegen kam und wieder traf Stahl auf Stahl. Kraftvoll drangen sie aufeinander ein, teilweise folgten die Hiebe so schnell aufeinander, dass man ihnen kaum mit den Augen folgen konnte. Ein dumpfes Grollen tief aus dem Inneren der Erde, begleitet von einem Zittern des Felsens, ließ die Kämpfer ihren Kampf kurz unterbrechen.

Bakura begann zu lachen. „Der Berg des Todes erhebt sich, ihr könnt mich nicht aufhalten.“ „Da irrst du dich, wir werden dich aufhalten und dich endgültig vernichten.“, entgegnete Seto kalt.
 

Im nächsten Moment drangen sie wieder aufeinander ein, ihre Katanas klirrten, schienen Funken zu sprühen. Schnell merkte Seto, das er alleine nichts gegen Bakura ausrichten konnte, er hatte nur die Möglichkeit, ihn müde zu machen und Joey musste dann den Rest erledigen. Er würde also versuchen, solange wie möglich durchzuhalten. Doch das war nicht leicht, Seto brauchte sein ganzes Können und seine ganze Geschicklichkeit, um gegen Bakura bestehen zu können. Ihr Kampf ging über das ganze Plateau, jetzt näherten sie sich dem Rand der Schlucht wieder.
 

Eigentlich wollte Bakura Seto nicht töten, er wollte ihn nur bezahlen lassen – für das Spielchen, das er mit ihm getrieben hatte. Der Weißhaarige wollte sich holen, was ihm, seiner Meinung nach, zustand – er wollte den Blauäugigen brechen. Trotz seiner Wut auf Kaiba, genoss Bakura diesen Kampf, der Brünette war ein starker Gegner – er war ein echter Gegner.
 

Bakura merkte nicht, wie sie sich wieder dem Rand der Schlucht näherten, ebenso wenig bemerkte es Seto, denn sein Gegner forderte seine ganze Aufmerksamkeit. Schließlich waren beide nur noch wenige Zentimeter vom Rand entfernt. Die Erde fing wieder an zu beben, doch diesmal war es nicht nur ein Zittern – die Berge um sie herum, schüttelten sich regelrecht. Große Stücke brachen aus dem Rand des Plateaus heraus und Bakura und Seto kämpften um ihr Gleichgewicht, doch unter Setos Füßen bekam der Boden Risse und schließlich brach ein riesiges Stück heraus. Seto verlor den Halt und verschwand in der Schlucht – gedankenschnell schleuderte Seto das Schwert in Joeys Richtung und genau vor diesem blieb es federnd im Boden stecken.
 

Die Erde beruhigte sich wieder und mit leichtem Bedauern sah Bakura in die Schlucht. „Schade...“, sagte er nur und drehte sich zu Joey um. „Dann haben wir jetzt das Vergnügen.“, grinste Bakura Joey an und ging auf ihn zu.
 

~~~
 

Entsetzt folgte Joey dem Schauspiel, das die Beiden boten – Seto hatte sein Vertrauen nicht enttäuscht, wenn er auch für einen ganz kurzen Augenblick gezweifelt hatte... Serenity kniete neben ihrem Freund und streichelte ihm zärtlich über seine blassen Wangen. Auch sie folgte dem Schauspiel ziemlich entsetzt und hoffte dass es für Seto gut ausginge...
 

Joey blieb fast das Herz stehen, als er erkennen musste, dass die beiden Kämpfenden sich verdächtig nah am Abgrund aufhielten, und als auch noch die Erde zu beben anfing rannte Joey ebenfalls Richtung Plateau. Ungläubig musste Joey mit ansehen, wie Seto mit einem Brocken in die Tiefe stürzte. Er wollte schreien, so wie vorhin Serenity, doch kein Laut kam aus seiner Kehle. Mit brennenden Augen nahm er sein Katana wieder an sich und seine ganze Wut entlud sich, als er die Waffe wieder in den Händen hielt. Wütend schlug er auf Bakura ein, forderte ihn immer wieder heraus und drängte ihn so gut er konnte in die Ecke.
 

Für eine kurze Zeit vernebelten Tränen seinen Blick, so geriet Joey selbst ein wenig ins Hintertreffen und Bakura gewann etwas an Boden. Doch dann dachte Joey wieder an Seto, dass er seinen Tod nicht ungesühnt lassen konnte, und das Blatt wendete sich wieder zu seinen Gunsten. Immer heftiger schlug er auf Bakura ein – sein Herz schmerzte und sein Atem ging keuchend. Ein Seufzen in der Ecke lenkte Joey einen kleinen Augenblick ab, deshalb schaffte es Bakura, ihn zu überraschen und ein schmerzhafter Schlag in seine Seite ließ Joey sich zusammenkrümmen. Ein weiterer sorgte dafür, dass er sich auf dem Boden wieder fand.
 

Joey lag am Boden und blickte keuchend Bakura entgegen – sollte es das gewesen sein? Hatten sie jetzt endgültig versagt? Aber noch hatte Joey das Katana in der Hand. Er würde sich noch einmal aufraffen, aber reichte das aus?
 

~~~
 

Ein tiefes Grollen hallte durch die Schlucht, doch niemand schenkte dem Beachtung. Inzwischen war es auch hell geworden und die Sonne schickte sich an, ihre ersten Strahlen über die Berggipfel zu schicken. Bakura ging auf Joey zu. „Ihr habt versagt, nichts hält mich jetzt noch auf. Muhahahah.“ Sein Blick fixierte den Mann am Boden, er bemerkte nicht den Schatten der über das Plateau huschte, hörte nicht das Rauschen gewaltiger Schwingen und so wurde Bakura völlig von dem nächsten Geschehen überrascht.
 

Seto fiel, gerade noch so hatte er es geschafft sein Schwert in Joeys Richtung zu werfen – Joey musste den Kampf allein beenden, er musste es einfach schaffen. Seto bedauerte, das es so endete, er liebte Joey aufrichtig und aus tiefstem Herzen, gern hätte er es ihm gesagt und nicht nur auf ein Stück Papier hingekritzelt. Kaum hatte er es zu Ende gedacht, rührte sich eine Macht in ihm, die er nur gespürt hatte, wenn er sich in den Drachen verwandelt hatte. Sollte er sich auch ohne das Schmuckstück verwandeln können?
 

In der nächsten Sekunde war Setos Frage beantwortet, seine Schwingen bremsten seinen Sturz ab. Das war ja wunderbar, dann konnte er Joey ja doch noch helfen. Er hielt sich unten in der Schlucht, sie war zum Glück so breit, das er ungehindert fliegen konnte. Bevor Seto wieder am Ort des Geschehens in Erscheinung trat, entfernte er sich ein gutes Stück von dort. Zügig stieg der weiße Drache in höhere Regionen und ließ sich auf einem Bergkamm nieder, von dem aus er das Plateau beobachten konnte.
 

Deutlich konnte er Joey kämpfen sehen, Seto war stolz auf ihn, Joey schlug sich wirklich gut, doch bald erkannte er, dass das nicht ausreichte. Schließlich erreichten die kämpfenden Männer einen Punkt, an dem Joey nur noch zurück weichen konnte. Das war der Augenblick, an dem er wieder aufflog, Bakura sollte nicht glauben, das er schon gewonnen hatte. Wieder stieg der weiße Drache hoch auf in die Lüfte und nahm Kurs auf die Höhle. Eine kalte Wut machte sich breit, als er sah, wie Joey immer mehr in Bedrängnis geriet – um keinen Preis würde er zulassen, dass seinem Freund etwas geschah. Nun flog er über die Männer hinweg – Joey war gestürzt und Bakura ging auf ihn zu.
 

Was nun geschehen würde, konnte Seto sich an einer Hand – pardon, einer Klaue – ausrechnen. Hinter dem nächsten Berggipfel sank er wieder in die Schlucht, stieß ein zorniges Gebrüll aus und hatte dann die Stelle erreicht, an der Joey sich befand. Zwei kräftige Schläge mit seinen Schwingen brachten ihn über den Schluchtrand hinaus – keine Sekunde zu spät. Er landete direkt zwischen Joey und Bakura und brüllte diesem seinen ganzen Zorn entgegen.
 

Seto konnte das Entsetzen in Bakuras Augen sehen, sein Auftritt hatte also die gewünschte Wirkung. Er fühlte sich größer und mächtiger als je zuvor, der weiße Drache hielt seine Flügel abgespreizt, wirkte so noch größer. Drohend bewegte der weiße Drache sich auf den Weißhaarigen zu, bei jedem Schritt kratzten seine Klauen unangenehm über den Felsen. Dann drehte er sich blitzschnell um, schlug mit seinem Schwanz nach dem Weißhaarigen und schleuderte ihn quer über den Platz an eine Felswand. Dort blieb Bakura vorerst Bewegungslos liegen.

Ein zufriedenes Grollen verließ die Kehle des weißen Drachen – er drehte sich um, schloss kurz seine Augen und im nächsten Moment stand Seto dort – angezogen, wohl gemerkt. Zügig ging er auf Joey zu, reichte ihm die Hand und meinte grinsend: „Meinst du nicht, das es der falsche Zeitpunkt ist, sich auszuruhen?“

„Das war nur eine taktische Pause.“, grinste Joey zurück, nahm dankbar die Hand seines Freundes und ließ sich auf seine Füße ziehen. „Zum Glück ist dir nichts weiter passiert.“, stellte Seto erleichtert fest und zog Joey in eine Umarmung. „Ja.“ Joey erwiderte die Umarmung. „Aber die Beiden sollten wir besser weg von hier bringen.“, meinte Joey mit einem leichten Seitenblick zu Serenity zu Mitsuki, oder besser gesagt, Mokuba.
 

Seto folgte Joeys Blick. „Ja, wenn der Tanz hier losgeht, sollten sie in Sicherheit sein.“, stimmte er Joey zu, „Am besten so schnell wie möglich. Du hast doch sicher auch schon eine Idee, so wie ich dich kenne.“ Es gab nur eine Möglichkeit, ihre Geschwister so schnell wie möglich von hier wegzubringen – fliegen. Allerdings fragte Seto sich gerade, ob er sich weiterhin ohne weiteres in den Drachen verwandeln konnte. Vorhin, das war eine Ausnahmesituation, er würde es bald wissen. Jetzt gingen sie erst einmal zu Joeys Schwester und ihrem Freund – seinem Bruder.

Mokuba – er hatte ihn tatsächlich wieder, nach all den Jahren. Aber letztendlich war er ein Fremder geworden für Seto. Mit Herzklopfen sah er in die grauen Augen Mokubas. Was würde sein, erkannte er ihn überhaupt?
 

Mit Erschrecken hatte Mitsuki die Ankunft des weißen Drachens beobachtet, doch dieser schien ein guter Drache zu sein, denn Pegasus schien mit seiner Anwesenheit nicht gerechnet zu haben. „Hab keine Angst.“, flüsterte Serenity ihm zu, wenn auch ihr das Herz gewaltig im Hals klopfte. Der weiße Drache – Seto – schien ziemlich wütend zu sein. „Er tut uns nichts, das ist der Freund meines Bruders.“ Serenity hoffte nur, dass sie sich nicht täuschte, doch sie wollte nicht, dass Mitsuki Panik bekam.

Mitsuki fiel beinahe in Ohnmacht, als er sah, dass sich der Drache in einen Menschen verwandelte, und lastete schwer auf seiner Freundin. Doch der Mensch, in den der Drache sich verwandelte, war derjenige, der ihm das Leben gerettet hatte, und der ihm ins Ohr geflüstert hatte: „Kleiner Bruder.“ Diese zwei Worte waren es gewesen, die seinem Herz Hoffnung gemacht hatten, Hoffnung darauf, dass sein Leben doch noch nicht zu Ende sein würde.
 

Mit Herzklopfen sah er dem Mann entgegen, der ihm nun entgegen trat und schaute ihn mit dankbarem Blick an. Die Blauen Augen, die ihn fragend anblickten, kamen ihm seltsam bekannt vor. Mitsuki erinnerte sich, sie gehörtem dem großen Jungen aus seinen Erinnerungen. „Großer Bruder?“, fragte er vorsichtig.

Seto konnte nur nicken, er hatte einen dicken Kloß im Hals, gern hätte er Mokuba in den Arm genommen, aber er traute sich nicht. Neun Jahre waren eine verdammt lange Zeit, behutsam strich er dem jungen Mann vor ihm durch das Gesicht, „Ich hoffe, ich hab dir nicht zuviel Angst eingejagt. Aber ich konnte nicht eher Handeln.“, bat er um Entschuldigung.
 

„Ich möchte das traute Zusammensein ja nur ungern stören.“, mischte sich Joey ein, „aber ich denke, wir sollten verschwinden, solange Bakura noch ausgeschaltet ist.“ Joey wandte sich an seine Schwester. „Wir sollten auf dem gleichen Weg gehen, auf dem wir gekommen sind. Ist das in Ordnung für dich?“

Serenity nickte. „Kannst du nicht auch angezogen bleiben?“, erkundigte sie sich etwas verlegen?“ Joey überlegte. „Ich weiß es nicht, ich will es probieren, aber vorsichtshalber ziehe ich meine Jeans aus, nur für den Notfall.“, zwinkerte er seiner Schwester zu. „Kannst du mein Schwert nehmen?“ Serenity nickte erneut.
 

Seto hob eine Augenbraue, als er Serenitys Worte vernahm, fragte aber lieber nicht nach. Er zog sich etwas von der Gruppe zurück, konzentrierte sich... und war im nächsten Augenblick wieder der weiße Drache, er streckte seine Flügel und ließ ein zufriedenes brummen hören. Danach wandte er sich wieder der Gruppe zu, sah Joey an und schien dabei zu grinsen. Seto hatte es Joey überlassen, seinem Bruder zu erklären, dass er nun auf den Rücken des Drachens steigen sollte. Der Drache nahm seinen Kopf runter und machte sich klein, damit Mokuba auf seinen Rücken klettern konnte.
 

Joey zog seine Jeans aus und verpackte sein Schwert darin, er wollte sich gerade konzentrieren, als ihm etwas einfiel. Suchend blickte er sich in der Höhle um, und hatte schon bald entdeckt, was er suchte. Er verpackte das Katana Bakuras ebenfalls in seiner Hose und verwandelte sich nun ebenfalls in einen Drachen. „Fühlst du dich stark genug, um auf deinem Bruder zu fliegen?“, erkundigte sich Serenity bei ihrem Freund. Mitsuki schüttelte den Kopf. Das war ihm nun doch alles ein wenig zuviel. „Joey“, wandte Serenity sich an den schwarzen Drachen, „ich kann dein Schwert nicht nehmen. Ich bleib bei Mitsuki und fliege mit ihm auf dem weißen Drachen. Ist das in Ordnung für dich?“ Joey nickte und griff mit seinen Krallen vorsichtig nach dem Hosenpaket.
 

„Mitsuki, du musst jetzt auf den weißen Drachen klettern, und ich setz mich hinter dich, und pass auf dich auf.“, wies Serenity ihren Freund an, und ließ dabei keine Zweifel, dass er tun musste, was sie gerade von ihm verlangte. „Vertrau ihnen, und mir, es ist der einzige Weg von hier weg zu kommen.“

Mit zittrigen Beinen tat Mitsuki, was Serenity ihm befohlen hatte und klammerte sich fest an den Hals des weißen Drachen. Es tat ihm gut Serenity in seinem Rücken zu spüren, sie vermittelte ihm Sicherheit. Dennoch hielt er die Luft an, als der Weiße sich bewegte, zum Höhlenausgang schritt und sich mit zwei kräftigen Flügelschlägen in die Luft erhob. Der Schwarze folgte ihnen nur kurze Zeit später, Nach einiger Zeit, öffnete Mitsuki wieder seine Augen, und erkannte, dass sie die Burg schon ein ganzes Stück hinter sich gelassen hatten.
 

Es war schon ungewohnt, mit dem zusätzlichen Gewicht zu fliegen, doch schon bald hatte er sich daran gewöhnt. Seto versuchte möglichst ruhig zu fliegen, damit seine Passagiere keine Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht bekamen. Schon bald kam die kleine Ortschaft in Sicht und Seto konnte das Hotel ausmachen, auf dessen Dach er landete. Wieder senkte er seinen Hals und ließ Serenity und Mokuba absteigen. Mit einem letzten Blick auf seinen Bruder stieß er sich gleich wieder ab, schraubte sich hoch in die Luft und wartete dort kreisend auf Joey.
 

Joey verwandelte sich zurück, und – oh Wunder – seine Kleidung war heil geblieben. Mahou würde was zu hören bekommen, wenn er ihn wieder sah... „Die Zimmerschlüssel hast du noch?“, erkundigte er sich bei seiner Schwester. Serenity nickte. „Und du weißt noch, wie du vom Dach wieder hinunter kommst?“ Wieder nickte Serenity. „Gut, dann geht in unser Zimmer und lasst euch etwas zu essen bringen, und vor allem: WARTET DORT auf uns. Wir werden wiederkommen, versprochen.“ Joey konzentrierte sich kurz, und schon folgte er dem Weißen zurück in den Himmel.
 

Als Joey ihn erreichte, drehte Seto wieder in Richtung der Burg ab. Sie hatten noch Zeit, das wusste er. So schlug Seto einen großen Bogen, um wieder an ihr Ziel zu gelangen, als sein Magen sich meldete. Das hätte ja nun nicht sein müssen, Seto knurrte unwillig und hielt nach Beute Ausschau. Da er schon gejagt und seine Beute auch, als Drache, verspeist hatte, störte es ihn nun auch nicht weiter. Bald hatte er an einem Berghang Gämsen entdeckt und sogleich steuerte Seto darauf zu, ging in den Sturzflug über und schon hatte er eines der Tiere erlegt.

Joey schaute irritiert seinem Freund dabei zu, wie er eine der Gämsen erlegte. Dabei stellte Joey fest, dass er ebenfalls Hunger verspürte, doch er konnte es Seto nicht einfach nachmachen, denn er hielt immer noch die beiden Schwerter in seinen Klauen.
 

Seto sah den schwarzen Drachen an – ach richtig, der hielt ja noch die Schwerter mit den Klauen fest, so konnte er natürlich nicht jagen. Also flog er an dessen Seite und warf seine Beute schräg vor Joeys Flugbahn – mit dem Maul fangen würde er ja wohl können. Seto wartete gar nicht weiter ab und drehte wieder Richtung Berghang ab, um noch eines der Tiere zu erlegen. Das war jetzt nicht mehr ganz so einfach, da diese Tiere jetzt in Alarmbereitschaft waren, aber Seto war inzwischen geschickt genug, er flog mehrere Scheinangriffe, bevor er richtig angriff. Seine Attacke war von Erfolg gekrönt und mit seiner Beute in den Klauen, steuerte er wieder auf Joey zu. Bald hatte er einen schmalen Felsgrat gefunden, auf dem sie kurz landen konnten, um ihre Beute zu vertilgen.
 

Joey war Seto dankbar dafür, dass er ihn nicht im Stich ließ, sondern ihm auch etwas zu fressen brachte, und hungrig machte er sich über die Gams her. Gestärkt

machten sie sich wieder auf den Weg, da kam Seto der Gedanke, dass sie eigentlich auch noch ein bisschen üben konnten. So fing er an, Joey im Flug zu bedrängen und zu jagen. Joey sah ihn erst irritiert an, erkannte aber dann an dem herausfordernden Blick des Weißen, was dieser wollte.

Wenn die Situation ja nicht so fürchterlich ernst gewesen wäre, hätte Joey die Jagd nach dem Weißen richtigen Spaß gemacht. Aber so war er sich nur allzu sehr im Klaren darüber, dass dies hier eben kein Spiel war, sondern nur die Aufwärmrunde für den kommenden Kampf. Wenn er ehrlich war, fürchtete er sich vor Timiat, dem fünfköpfigen Drachen. Er hatte keine Ahnung, wie stark dieser war, doch er fürchtete, um vieles stärker, als der Graugrüne, der den Weißen damals in so starke

Bedrängnis gebracht hatte.
 

Auf einer Waldlichtung landete der Weiße, sich jetzt schon zu verausgaben brachte nichts ein. Der Gegner würde noch schwer genug werden, da brauchten sie schon ihre ganze Kraft und Geschicklichkeit. Seto erinnerte sich an seinen ersten Drachenkampf, der ihm fast den Tod gebracht hätte, aber die Voraussetzungen waren damals anders gewesen.

Obwohl Seto Timiat schon gesehen und seine Macht gespürt hatte rechnete er sich durchaus gute Chancen für den Sieg aus. Bakura konnte das Blutopfer nicht bringen, das schwächte Timiat. Es gab zwei Möglichkeiten, die erste bedeutete, sie müssten beide, Bakura und Timiat, getrennt bekämpfen. Die zweite war, sie bekämpften das vereinte Paar. Und ehrlich – keine von beiden Möglichkeiten war berauschend. Jetzt verwandelte Seto sich erst ein Mal wieder zurück und wartete auf Joey.
 

Joey folgte Seto auf die Waldlichtung und verwandelte sich ebenfalls zurück. „Was ist los?“, wollte er von Seto wissen, „Wieso sind wir gelandet?“ „Wir müssen uns etwas ausruhen, es bringt nichts wenn wir ausgepowert unserem Gegner entgegentreten.“, erklärte Seto, ließ sich ins Gras fallen und streckte sich lang aus. Joey nickte zu Setos Erklärung und wollte sich schon ebenfalls ins Gras plumpsen lassen, als er zu kichern anfing. „Was ist?“, fragte Seto irritiert. „Schau mich doch an.“, kicherte Joey und zeigte auf seine nackten Beine.

Das brachte Seto die Bemerkung Serenitys wieder ins Gedächtnis zurück, „Sag mal, warum hast du deine Hose eigentlich ausgezogen?“, wollte er jetzt von

Joey wissen und sein Gesicht zierte ein breites Grinsen. „Weil ich nicht noch einmal blank vor Serenity stehen wollte, wenn mein Versuch fehlschlug.“, antwortete Joey immer noch grinsend.
 

Joey nahm die Schwerter aus seiner Hose und zog sich wieder seine Hose an. Die beiden Schwerter legte er neben sich ins Gras, als er sich neben Seto nieder ließ. „Blank?“, hakte Seto nach, „Das heißt doch nicht etwa, das du dich immer ganz ausgezogen hast?“ Jetzt war er doch verwundert, aber bei der Vorstellung, dass Joey seine Verwandlungen im Adamskostüm vollzogen hatte, musste er lachen. „Das glaube ich nicht.“ Seto kamen schon die Tränen vor lachen, nur mühsam konnte er sich wieder beruhigen. „Entschuldige, aber die Vorstellung ist schon komisch.“

„Ich hatte einen extra Umhang dafür. Aber Mahou wird sich was anhören dürfen, wenn ich ihn wieder sehe.“, schmollte Joey ein bisschen, aber nicht ernsthaft, es war schon lustig, es mit Setos Augen zu sehen.
 

„Mahou konnte von dir wohl nicht genug bekommen.“, meinte Seto und sah Joey an. Ja, er liebte ihn wirklich und wenn er es ihm nicht jetzt sagte, wann dann? Vielleicht hatte er später keine Gelegenheit mehr dazu. Sanft strich Seto Joey durch die Haare. „Es mag ja jetzt nicht der richtige Ort oder die richtige Zeit sein, aber ich weiß nicht, ob ich später noch mal die Gelegenheit dazu habe.“ Es fiel Seto nicht leicht – über Gefühle zu sprechen war für ihn nicht einfach. „Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich liebe.“

Joey drehte sich auf die Seite und sah Seto liebevoll an. „Ich weiß, dass du mich liebst, doch dass du es mir sagst, macht mich unendlich glücklich.“ Zärtlich legte er seine Hand an Setos Wange und streichelte ihn. „Ich liebe dich auch, Seto Kaiba.“ Langsam näherte Joey sich Setos Mund und küsste ihn zärtlich. Wer wusste schon, was der heutige Tag bringen würde, und vor allem, wie er enden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sammy5522
2008-11-26T12:23:04+00:00 26.11.2008 13:23
HI!
Klasse!
Wird immer spannender.
Aber endlich hat es seto gesagt das er joey liebt. grins
freue mich schon wenns weiter geht.

LG eure sammy

ganz doll drück

Von:  Mestia
2008-11-24T06:57:25+00:00 24.11.2008 07:57
Âlso ich muss schon sagen deine Geschichte fesselt mich sehr. die hatt alles was ne gute story braucht. Deine Charas sind ja ziemlich verfressen ^^ aber naja sind ja auch nur menschliche Bedürfnisse die gestillt werden müssen ;)
Also von mir ein großes BRAVO! und mach schnell witer bin schon gespannt wie es weiter geht.

LG

Ola-chan
Von:  soraya-solan
2008-11-23T20:24:12+00:00 23.11.2008 21:24
ER hat es gesagt, Er hat es gesagt.
*freudig um PC hüpf*
Er hat Joey endlich gesagt das er ihn liebt.
*schmachtend vorm Bildschirm sitz*
Hach zu schön.
*verträumt grinsend mit weggetretenen Blick dasitz*
Von:  Firesplash
2008-11-22T13:22:48+00:00 22.11.2008 14:22
*angeflitzt komm*
hach ein schönes kapitel. ich hatte echt angst, dass es aus mit seto wäre T_____T zum glück konnte er sich auch so in einen drachen verwandeln und auch noch joey helfen. ein glück.
das geschieht bakura recht. er hätte die beiden nicht unterschätzen sollen. und noch weniger hätte er glauben sollen, dass seto sihc ihm freiwillig fügt, hingibt und seine freunde, seinen bruder und seinen geliebten verrät. was bildet der sich eigentlich ein?! 8>_<8
und endlich hat seto es joey auch gesagt *~* hach, das war schön. und er hat ja recht... wer weiß schon, was der tag noch mit sihc bringen wird..... außer euch autoren ^.~ *gg*

nun bin ich mal gespannt, wie es weitergeht ^^
macht weiter so!
Von:  kia-chan23
2008-11-22T12:30:44+00:00 22.11.2008 13:30
*PonPon schwingend durch Zimmer springend* Seto! Seto ist unser Mann ähm Drache ^.^ Er ist einfach großartig!

Die Beiden zusammen werden schon gewinnen!

Mich würde nicht nur interessieren, wie der Tag endet. Vorallem würde mich interessieren wie dieser Kuss endet ~.~ / XP
Von:  Rani
2008-11-22T11:53:46+00:00 22.11.2008 12:53
Gut geschrieben gefällt mir wirklich sehr gut, das Kap ist dir wirklich sehr gut gelungen sehr spannend und am ende doch sehr gefühlvoll es mach echt freude deine FF zulesen und auf den großen Kampf bin ich schon sehr gespannt, schreib mir bitte wieder eine nachricht wenn es weiter geht ich will nichts verpassen^^

lg Rani


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